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2012-10-04 19:00;Werkkreis Literatur der Arbeitswelt & 1. Wiener Lesetheater;Samuel Becketts „Warten auf Godot“

Absurdes Theater? Eines Schauspiel, in dem angeblich nichts passiert? Bisher wurden die Hauptakteure Wladimir und Estragon in der Regel als Clowns oder Landstreicher inszeniert, das Stück spielt – angeblich – im Nirgendwo oder Überall, zeigt die Einsamkeit des Menschen; das Absurde der menschlichen Existenz.

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In historischer Lesart und mit Blick auf Samuel Becketts Biographie als vom Nationalsozialismus Verfolgter lässt sich „Warten auf Godot“ konkreter interpretieren: Das Stück spielt im Frühjahr 1943 in Südfrankreich. Wladimir und Estragon sind französische Juden aus dem 11. Pariser Arrondissement, die nach der großen Razzia vom 15. August 1941 in die freie Zone geflüchtet sind und auf ihren ortskundigen Fluchthelfer warten…