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2018-04-22 15:00; Dieter Braeg liest Haringer; Du bist für keinen Stern, kein Glück geborn!

„Ich lebe zu einsam, um einsam zu sein. Aber von Goethe möchte ich nichts geschrieben haben. Schon deshalb nicht, weil ich ihn dann mit dem teutschen Professorendreckgeschwerl und alten übrigen Hakenkreuzler gemein hätte, die alle die Dummheit gepachtet und keine zwanzig Zeilen in ihrem Leben schreiben, ohne sich auf ihn zu berufen. Ihn zu zitieren. Wo nimmt die Bande nur die Frechheit her, vom Großen Hellenen zu quitschen.“

In seiner gänzlich eigenen Interpretation der deutschen Rechtschrei­bung rechnet Jakob Haringer 1928 in dem Text „Leichenhaus der Literatur oder über Goethe“ mit dem Literaturbetrieb ab.


Die in diesem Buch veröffentlichten Gedichte und Texte wollen den Dichter Jakob Haringer ein wenig jener Vergessenheit entreißen, die dem von Bestsellerlisten und Einschaltquoten getriebenen Literaturbetrieb eigen ist, in dem kaum Zeit bleibt, sich um in Vergessenheit geratene Werke zu bemühen.