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2018-06-14 19:00; Das Fest des Sardanapal; Angelika-Ditha Morosowa liest Franz Theodor Csokor

Franz Theodor Csokor, Österreichs wohl bedeutendster Expressionist, hoch geschätzt zu Lebzeiten, zeichnete sich während des Faschismus durch eine entschiedene und konsequente Haltung aus: Er verließ Österreich freiwillig, obwohl er selbst nichts zu befürchten hatte. Polen war nun seine neue Heimat, bis die Nazis einmarschierten. Er floh weiter, immer knapp schneller als die Truppen, gelangte auf den Balkan, schloss sich zeitweilig den Partisanen an. Nach Kriegsende war er der Vorsitzende des P.E.N. Clubs und sein Antikriegs-Drama „3. November 1918“ wurde bis Mitte der 1970ger Jahre am Nationalfeiertag am Burgtheater aufgeführt. Danach vergass man ihn. Seine vielleicht dramatischste Erzählung ist „Das Fest des Sardanapal“, das Angelika-Ditha Morosowa in leicht gekürzter Fassung lesen wird. Es ist ein Text, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und den Toten eine Art von Rache gewährt. Toll und groß.

Eintritt: freie Spende